Veröffentlichung der Forschungsergebnisse

Hans Bauer Die römischen Fernstraßen zwischen Ilier und Salzbach
Hans Bauer: Die römischen Fernstraßen zwischen Iller und Salzach nach dem Itinerarium Antonini und der Tabula Peutingeriana. Neue Forschungsergebnisse zu den Routenführungen. München 2007. Utz Verlag München ISBN 978-3-8316-0740-2
Auszug aus dem Klappentext:

“Pons Aeni, Isinisca und Bratananium – mit diesen Ortsnamen aus zwei antiken Reiseverzeichnissen verbinden wir unsere traditionellen Vorstellung von einer römischen Fernstraße Salzburg-Augsburg über Rosenheim, Helfendorf und Gauting. Doch gilt dieses >klassische< Bild noch heute? Der Verfasser legt erstmals eine grundlegend neu erarbeitete Gesamtdarstellung des römischen Fernstraßennetzes im südöstlichen Bayern vor, das jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse zugrunde legt, und gelangt zu überraschenden Ergebnissen. Er zeigt auf, dass das vor mehr als fünfzig Jahren von der Römerstraßenforschung erstellte Routenbild erhebliche Fehlinterpretationen enthält und umgeschrieben werden muss. Die neuen Straßenführungen sind weitaus stimmiger und decken sich mit den Aussagen der beiden Itinerare.”

“Wer den Überblick sucht und sich dem Thema generell nähern will, wird an Bauers Untersuchungen künftig nicht vorbeikommen.”

Hans Kratzer in der SZ vom 30.11.2007

Hans Bauer hat die Römerstraßenforschung in Bayern auf eine neue Grundlage gestellt.”

Lorenz Maier in “Das Gymnasium in Bayern” 5/2008

Inhalt des Buches

Itinerarium Antonini und Tabula Peutingeriana bilden die schriftliche Quellenbasis unseres Wissens über die römischen Fernstraßen in Bayern.

Die traditionelle Routeninterpretation (= “Via Julia”):
Iuvavum (Salzburg) – Bedaium (Seebruck/Ch.) – Pons Aeni (Pfaffenhofen/Rosenheim) – Isunisca (Helfendorf) – Bratananium (Gauting) – Ambra (Schöngeising)

Neue Interpretation auf der Grundlage der “Ideallinie”:
Pons Aeni (b. Wasserburg) – Isinisca (Isen) . Bratananium (Pretzen b. Erding) – Ambra (Dachau).
Alle Distanzen decken sich mit den Angaben des Itinerarium Antonini. Die Station Ambra fehlt in der Tabula Peutingeriana.

Unter der Annahme, dass beide Itinerare eine identische Salzburg-Augsburg-Route beschreiben könnten, könnte Ambra Gabelungspunkt in der Tabula sein. Es kann gezeigt werden, dass die Strecke Salzburg-Augsburg der Tabula (über Epfach und Kemten) sich aus drei Segmenten römischer Straßen zusammensetzt

Mit der Einfügung von Ambra/Dachau als Gabelungspunkt erhält die Tabuladarstellung eine realitätsbezogene Klarstellung. Sie deckt sich mit den Aussagen der Quelle.
Die geringe Abweichung von der “Ideallinie” ist durch die Umgehung des Ebersberger Forst bedingt. In späterer Zeit wurde eine Verkürzung  über den Nordrand des Forstes gebaut, Damit näherte sich die Routenführung der Salzburg-Augsburg-Straße nahezu absolut der “Ideallinie”. 

Verglichen mit der traditionellen Routenführung ergeben sich z.T. neue Lokalisierungen:
Stationen der Strecke Augsburg – Regensburg:
Summuntorium (b. Schrobenhausen), Vallatum (Oberstimm), Abusina (Eining)
Regensburg – Passau:
Augustis (Rain a. d. Donau); Sorviodurum (Straubing), Quintianis (Künzing), Petrensibus (Pleinting), Boiotro (Passau-Innstadt)
Augsburg – Innsbruck:
Ad Novas (Schwabstadl a. Lech); Coveliacas (Echelsbacher Brücke a. d. Ammer)
Die Tabula-Route läuft auf der rechten, die Route des Itinerarium auf der linken Lechseite bis Abodiacum (Epfach) 

Die Route des Itinerarium läuft von Ambra (Dachau) über die Pontes Tesseni(n)os (b. Penzberg) nach Partenkirchen.
Die Station Turum des Itinerarium liegt bei Dorfen im Landkreis Erding. 

Der Teil 3 “Anhang” enthält Übersichtskarten mit der traditionellen und der neuen Routenführung, sowie Arbeitsskizzen und grafische Darstellungen zur Erläuterung des Textteils.
Auszüge davon auf der Seite “Routenkarten” und “Materialien